The Pinpricks #2

Das Stechen geht weiter
2. EP Release

Es herrscht ein eisiger Wind in Kiel, aber zwischen dem Trio von The Pinpricks wird mir schnell warm. Es ist eine vertraute Runde. Alle machen es sich gemütlich und dann legen wir los.

„Hunger“

Am 24.03.2018 feierten Sängerin und Gitarristen Ronja (26), Bassist Nils (34) und Palle (23) am Schlagzeug ihre Release-Show zu ihrer 2. EP. „Hunger“ ist etwas ganz Besonderes. Fans können wählen zwischen CD und Vinyl. „Vinyl ist gerade wieder angesagt und das Interesse war auch da“, erklärt Ronja. „Zudem klingt Vinyl etwas anders und wirkt hochwertiger. Man geht damit einfach anders um“, ergänzt Palle stolz. Sechs Songs sind drauf. Viele werden merken, dass sie bei den letzten Dreien bereits mitsingen können. Warum? „No Exit“, „You Don’t“ und „I Can’t Take It“ gab es auf ihrer ersten EP schon zu hören. Da es diese Songs nicht mehr separat zu kaufen gibt, entschieden sich die Jungmusiker dafür, ihre zweite EP damit etwas aufzupeppen. „Sechs Songs machen eine CD einfach attraktiver und die, die uns noch nicht kennen, sollen auch unsere `alten Songs´ nicht missen“, findet Palle.

Im Vordergrund unseres Interviews stehen aber drei neue Songs: „Marionette“, „Sweet Pain“ und „Into the Light“. Alle drei spiegeln den rockigen, dreckigen Sound wieder, den wir von The Pinpricks kennen. Sie wirken moderner und heben sich mit ihrem Live-Sound von den anderen Songs auf der EP ab. Nils gibt zu verstehen: „Wir sind eine Live-Band und keine Studio-Musiker. Deshalb wollten wir den neuen Songs auf der EP den Sound verpassen, den sie auf der Bühne haben.“ Die Studioarbeit war dieses Mal nicht so aufregend, denn: „Wir wussten vorher, wo unsere Grenzen liegen und wie was klingen soll.“ Ronja blättert in den beiliegenden Songtexten und erzählt: „Wir haben während der Studioarbeit viel an den Songs umgeschrieben. Das Songwriting hat sich demnach auch verändert und verbessert.“ So macht es ihnen jetzt mehr Spaß, auf Details zu achten und sich bewusster mit den Texten auseinander zu setzen. Einen besonderen emotionalen Stellenwert hat „Into the Light“ – Ronja verarbeitete darin den Tod ihres Vaters, der ihr sehr nahe stand.

Hochwertig produziert und bezahlt wurden CD und Vinyl von Toanol Records. „Wir konnten anfangs gar nicht glauben, dass Toanol das wirklich für uns machen will. Das sind echt sympathische Typen und wären die nicht so verrückt drauf, würden sie wahrscheinlich gar nicht so vertrauenswürdig wirken“, überlegt Palle lachend. Und warum geht es bei der EP um „Hunger“? Nils überlegt und sagt: „Wir haben einfach Hunger – also Lust – auf mehr!“ Herausgekommen ist demnach ein Produkt mit hohem Potential, das Lust auf mehr Musik von The Pinpricks macht!

Bewegt durch Fäden

Ein Dachboden, ein Plattenspieler, eine junge Frau und ein altes Puppenhaus untermalt mit „Marionette“. Das neue Musikvideo von The Pinpricks ist da. In Zusammenarbeit mit Sas-Image, der Hauptdarstellerin Fenja Techow und der Maskenbildnerin Emma-Lotta Heinicke wurde wieder ein aufwendiges Video mit vielen Effekten produziert. Ronja, Nils und Palle erinnern sich an den eiskalten Dachboden, an widerspenstige Fäden und an anstrengende Bewegungen (z.B. der Marionetten-Effekt). Nils sagt: „Es sind die ganzen Effekte, die das Video interessant machen. Es ist komplett anders, als unser erstes Video. Das erste lebt von der Überraschung, was als nächstes kommt.“ Trotzdem fesselt „Marionette“ den Zuschauer und regt zum Denken an, denn spielen wir nicht alle irgendwo die Rolle einer Marionette und werden bewegt durch Fäden?

„… I still can’t figure out what this fight is about
My thoughts are controlled by a higher force
I try to fight the creatures which are leading me
… I’m playing the game like a marionette …”

Stich für Stich

Von Anfang an ging uns ihr Rock/Punk/Stoner-Sound wie ein Nadelstich unter die Haut. Wir sollten uns gefasst machen, denn das Stechen geht weiter. Ihr Auftritt auf der Jungen Bühne zur Kieler Woche 2018 ist zum Greifen nahe. Es wird ihr letztes Mal dort sein, denn schon nächstes Jahr überschreiten sie das Durchschnittsalter von 27. „Junge Bühne ist immer schön“, lächelt Palle und wippt mit seinen leopardengemusterten Socken. Wer Palle kennt weiß, dass er ohne Leoparden-Mantel nicht die Bühne betritt. Palle muss lachen und beichtet: „Ich wollte von Anfang an einen Tiger-Mantel haben. Und mit der neuen EP löst dieser jetzt den Leoparden ab.“ (Es handelt sich hierbei um keinen echten Pelz!) Palle ist damit ein Hingucker für das junge, weibliche Publikum. „Ich bin für die jungen Damen da, Nils für die älteren und Ronja kümmert sich um die Männer“, findet er und muss anfangen laut zu lachen.  Stich für Stich wird es für ihn, Ronja und Nils auf nationalen und hoffentlich bald internationalen Bühnen weitergehen. Dabei ist wichtig zu wissen: „Gute Musik wird mit Diesel transportiert.“ – Zitat Ronja, Nils, Palle

Das Interview wurde am 28.03.2018 in Kiel geführt.

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