Jedermanntherapie

Jedermanntherapie trifft auf Bundeswehr

Am 23.02.24 verschlug es mich zum Messegelände in Husum. Dort hatte die Bundeswehr einen kleinen Aufbau inkl. Musikzelt. Und mit Musikzelt meine ich eine überdachte Fläche von 3×5 Metern, auf der sich die Band Jedermanntherapie ausbreiten konnte. Gestartet hat der Auftritt um 18:30 Uhr mit einem kleinen, aber lauten Publikum, welches zunehmend weniger wurde, da das Wetter von kalt zu nass-kalt wechselte. Wem die Band und der Auftritt wichtiger war, als trockene Klamotten, blieb eisern bis zum letzten Song und feierte mit.

Der Auftritt begann mit ihrem Song „Wer“, bei dem man direkt merkte, wer eingefleischte Fans sind und wer neu ist. Beim Mitmachpart sangen sofort die ersten aus dem Publikum mit. Weitere Songs wie „Schicksalsmelodie“ (persönliches Highlight jedes Mal), „Eminenz“, „Deine Welt“, „Cest la vie“ und „Steh endlich auf“ nahmen das Publikum sowohl rhythmisch als auch textlich mit, während der Regen zunahm und es dadurch unangenehm kälter wurde. Das verleitete leider viele, den Platz zu verlassen. Das Gute – wir hatten plötzlich ein „Wohnzimmerkonzert“, denn Sänger Paul bat Benzos und Timo ein paar Schritte auf der Bühne zurückzutreten, damit einige aus dem Publikum sich mit unterstellen konnten. Das Gefühl, auf der Bühne tanzen zu können und zu dürfen heizte sowohl der Band als auch dem Publikum ein. Es folgten „Maschinenliebe“ und „Sommer `98“ (nach Sommer hat es sich leider nicht ganz angefühlt), „Unter die Haut“ und mehr.

Wieder einmal bewies sich Timo als neuer Bassist in der Band. Der erste Auftritt vor 3 Wochen in Lübeck hat ihm scheinbar gezeigt, dass er sich technisch auf jeden einzelnen von ihnen verlassen kann. Man sah ihm an, was für einen Spaß er mit seinen Bandkollegen hat. Sänger Paul, Gitarrist Benzos, Keyboarder Daniel, Schlagzeuger René und Rapper Mariusz können stolz auf ihn sein. Es wurde gescherzt, es wurde gelacht, es wurde zu einer super-tollen Party! Auch wenn es mal gehakt oder sich jemand verspielt hat, das alles ist menschlich und machte das Ganze nur authentischer.

Mit „Sehnsucht nach Nashville“ gaben sie nach über 1,5std ihre Zugabe. Als Krönchen des Abends durften wir – um die 10 Leute – einer ersten neuen Songidee von Paul lauschen, während er gefühlvoll die Keyboardtasten drückte. Mit den ersten gesungenen Worten kehrte Stille um das Zelt ein und jeder wusste, dieser Songtext geht mehr als nur ins Herz. Danke dafür! Wir sind gespannt, was aus der Idee wird.

Nun wurden die Finger aber klamm, die Klamotten nass und meine Glieder fingen zu zittern an. Wie sagte ich so schön? ALLES FÜR DIE BAND ❤. Auch wenn ich gerne noch länger geblieben wäre, musste ich den Heimweg antreten. Ich freue mich schon aufs nächste Mal!