Damn! Escape

Sie sind entwischt
Im Interview mit Damn! Escape

Es regnet im supernormalen Elmshorn, aber das lässt die Jungs von Damn! Escape und mich nicht davon abhalten, ein Interview zu führen. Im Backstage Bereich vom Apollo ignorieren wir den Soundcheck der anderen Bands und beginnen.

Wie Mäuse

Wie schlaue Mäuse wuseln Sänger und Rhythmus-Gitarrist Eddy (23), Gitarrist Henry (22), Bassist Gabi (22) und Schlagzeuger Dennis „Triple D“ (23) im Leben und auf der Bühne umher.


(von links nach rechts: Dennis, Gabi, Eddy und Henry)

Wer Damn! Escape schon live erlebt hat, hört und sieht, dass die Jungs aus Lüneburg nicht erst seit gestern ihre Instrumente spielen. „Ich hab, als ich acht war, eine Gitarre und Unterricht zu Weihnachten geschenkt bekommen. Seitdem spiele ich Gitarre“, sagt Eddy. Henry überlegt und erinnert sich freudig: „In der Grundschule hatten wir einen Aktionstag und da war ein Gitarrenlehrer zu Besuch. Der hat uns so bisschen die Instrumente gezeigt und da hat mir die Gitarre halt besonders gefallen. Es war zwar eine Akustik-Gitarre, aber ich habe mich trotzdem für Gitarrenunterricht entschieden.“ „Ich habe als kleines Kind angefangen Geige zu spielen und wollte dann als junger Teenager in einer Rockband meiner Schule spielen. Da bin ich auch reingekommen“, beginnt Gabi schmunzelnd. „Nur war ich mit der Geige bisschen fehl am Platz. Jemand hat mir einen Bass umgehängt und gesagt `Das ist nicht schwer´. So habe ich die Liebe zum Instrument entdeckt und sie weiterentwickelt.“ Dennis übte sich früh, indem er auf allem herumtrommelte, was ihm in den Weg kam: „Ich bekam dann ein Kinderschlagzeug, das ich aber bald gegen ein Richtiges getauscht habe“, erinnert er sich lachend.

Entwischt

Wie so oft beginnt alles mit einer Suche. Einer Suche nach Kumpanen, die die gleiche Leidenschaft und einen ähnlichen Musikgeschmack haben. „Ich begann meine Ausbildung in  Lüneburg, hatte vorher schon paar Jahre Musik gemacht und wollte eine Rockband gründen“, erzählt Dennis. Für Rock lassen sich viele Jungmusiker finden und so kam es, dass Anfang 2014 so nach und nach alle „eintrudelten“. Und wie so oft geht alles mit einer Suche weiter. Einer Suche nach dem passenden Bandnamen. Gabi grinst und erklärt mir: „`Damn! Escape´ ist ein Insider. In unserem Proberaum gab es eine Maus, die immer unsere Kabel angefressen hat. Wir stellten eine Mäusefalle auf und legten Käse rein. Wir haben sie aber nie gefangen. Der Käse war weg und die Mäusefalle an der Seite leicht aufgebogen.“ „Und dann sagte jemand `Damn! Sie ist escaped – also Verdammt! Sie ist entwischt´, aber das war zu lang für einen Bandnamen. Also haben wir es auf `Damn! Escape´ gekürzt“, fährt Dennis lachend fort. Vier große „Mäuse“ schafften es nicht, mit einer kleinen Maus klarzukommen. Sie ist entwischt.

Aber auch Eddy, Henry, Gabi und Dennis entwischen. Nämlich dem Schrank mit den vielen Schubladen, in die man sie und ihre Musik stecken will. Sie überzeugen mit einem Mix aus härteren, mitreißenden Rocksongs bis hin zu ergreifenden Rockballaden, in denen man immer wieder einen roten Faden erkennt – der typische Damn! Escape-Sound.

Die Mäusefalle schnappt zu

Damn! Escape bestehen nicht schon immer aus vier Jungs. Bis September 2017 gab es immer wieder Umbesetzungen und Mitgliederwechsel; seitdem besteht die Formation, wie wir sie heute kennen. Und dann ging es erst richtig los: „Wir wussten, dass unsere Musik funktioniert und wir hatten durch die Auftritte vorher schon Routine“, meint Henry. Zusammen mit der Bremer Band We Are Riot haben sie es richtig krachen lassen und den Abend genossen. „Es war sehr schön und wir spürten, dass wir uns richtig entschieden haben, zu viert weiter zu machen“, sagen sie.

Bevor aber die Bühne gerockt wird: Was passiert in den letzten zehn Minuten vor dem Auftritt? Dennis überlegt und lacht: „Eddy ist müde!“ und „Wir wärmen uns auf und machen uns bühnenklar“, ergänzt Gabi. Die ersten Schritte werden von leichter Nervosität und großer Vorfreude begleitet; im Laufe der ersten beiden Songs verfliegt die Aufregung und der Spaß am Musikmachen bleibt. „Ich habe einmal, statt meines Bass-Solos, die Melodie von `Super Mario´ gespielt. Ich hatte das vorher mit den anderen nicht abgesprochen. Aber es lief“, grinst Gabi. Die „Mäusefalle“ schnappt zu, denn die Musik hält das Publikum gefangen und alle tanzen und feiern mit. Gabi meint dann: „Es ist immer schön, wenn man dann von der Bühne kommt und ein kaltes Getränk in die Hand gedrückt bekommt als kleine Anerkennung.“ Natürlich sind auch sie selbst Fans von Bands und teilen mit mir ihre ganz besonderen Erlebnisse. Während Eddy und Dennis Airdrums zu den Foo Fighters spielen, wurde Gabi ein Song zum 20. Geburtstag gewidmet: „In Hamburg habe ich die Band Quiet Company kennengelernt und neun Monate später habe ich sie bei ihrem Auftritt in Austin (Texas) wiedergesehen. Sie haben mich wiedererkannt und ihren letzten Song für mich gespielt. Das war echt cool!“ Henry fängt an zu strahlen und erzählt: „Die Band Airbourne hatte im SATURN in Hamburg eine Autogrammstunde. Ich bin da hin und jetzt habe ich die Unterschriften der Bandmitglieder auf meiner Gitarre.“

Ihren Humor beschreiben sie mit den Worten „Stumpf ist Trumpf“ und das ist wohl auch der Grund, warum sie sich so gut verstehen. So war es auch eine spannende und abwechslungsreiche Zeit im Tonstudio, wo sie ihren Traum vom ersten Album erfüllten. Zurzeit wird an einer EP gearbeitet. Vielleicht können wir uns diese zur Kieler Woche schnappen!? Die Kieler Woche ist das nächste Thema in unserem Interview. Wie schon im letzten Jahr dürfen sie auch dieses Mal wieder auf der Jungen Bühne Kiel spielen. „Es ist hammer-geil, dass wir mit unserer Musik Anklang bei so vielen Menschen gefunden haben und dass diese uns so toll unterstützen“, findet Eddy stolz. Damit auch dieser Auftritt wieder Spaß macht, haben sich Eddy, Henry, Gabi und Dennis etwas ganz besonderes überlegt: „Wir haben zwei Specials. Eine Überraschung, die noch geheim bleibt und wir spielen einen Song zum ersten und voraussichtlich letzten Mal komplett live. Wir spielen sonst immer nur die erste Strophe, aber auf der kommenden EP wird er ebenfalls komplett zu hören sein.“ Wir kommen langsam zum Ende und es bleibt nur noch zu sagen: „Wir freuen uns auf den Auftritt auf der Jungen Bühne. Es bedeutet uns sehr viel. Und wenn wir dort gespielt haben, holen wir uns die Weltherrschaft!“

Das Interview wurde am 14.04.18 in Elmshorn geführt.

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